Gesunde Ernährung Griechischer Landschildkröten
Eine gesunde, artgerechte Ernährung ist mit die Basis für ein langes und gesundes Schildkrötenleben. Dabei kommt es nicht nur auf die reine Bekömmlichkeit des Futters an, sondern auch auf die richtige Zusammenstellung der Nährstoffe.
Für Schildkröten geeignete Futterpflanzen
Die richtige Ernährung Griechischer Landschildkröten sollte durch Wildkräuter und Wildblumen mit hohem Rohfaseranteil gewährleistet werden. Pflanzen die sich sehr gut eignen sind z.B. Löwenzahn, Spitz- und Breitwegerich, wilde Malve, Rucola und Brennnessel. Aber auch die Blätter und Blüten von Kulturpflanzen wie Glockenblume, Stiefmütterchen und Hibiskus werden gerne gefressen. Der Anteil an Blüten sollte jedoch nur einen geringeren Teil der Nahrung ausmachen. Wichtig ist das Angebot zu variieren und zu mixen und nicht wochenlang immer nur die gleiche(n) Pflanze(n) zu füttern.

































Weitere Futterpflanzen sind:
- Acker-Kratzdistel
- Acker-Senf
- Agave
- Beinwell
- Duft-Veilchen
- Feldsalat
- Echtes Lungenkraut
- Frauenmantel
- Ferkelkraut
- Hirtentäschel
- Hornveilchen
- Huflattisch
- Klatsch-Mohn
- Knoblauchsrauke
- Königskerze
- Kriechender Hahnenfuß
- Kletten-Labkraut
- Luzerne
- Margerite
- Pfennigkraut
- Portulak
- Schafgarbe
- Spitzwegerich
- Thymian
- Weicher Storchschnabel
- Weinblätter
- Wiesen-Pippau
- Wiesenkopf
- Wiesen-Labkraut
- Wiesen-Schaumkraut
Salat
Salat wird von vielen verteufelt, und wenn jemand mitbekommt, dass man welchen verfüttert, darf man sich so einiges anhören. Fakt ist: Salat ist nicht giftig und schadet einer Schildkröte erst mal nicht. Er kann bedenklos ins Futterangebot mit aufgenommen werden. Das Füttern von Salat schadet nur, wenn man ausschließlich Salat füttert, da es dann zu Mangelerscheinungen kommt. Das gilt aber für alle Pflanzen. Wichtig ist immer viele unterschiedliche Pflanzen zu füttern.
Nährstoff Zusammenstellung
- Ballaststoff-/ Rohfaserreich
- Mineralstoffreich
- Kalzium-Phosphor Verhältnis von mindestens 2:1
- Eiweisarm
- Kohlenhydrat-/ Zuckerarm
- Ständig frisches Trinkwasser anbieten
- Ausschließlich vegetarisch füttern
- Abwechslungsreiches Angebot bieten
Kalziumversorgung
Schildkröten benötigen viel Kalzium für einen gesunden Knochenbau und einen festen Panzer. Für diesen Zweck sollte der Kalziumanteil in der Nahrung mindestens doppelt so hoch sein wie der Phosphoranteil. Das heißt nicht, dass eine Futterpflanze ungeeignet ist, wenn sie dieses Verhältnis nicht aufweist. Wichtig ist eine vielfältige Ernährung, die aus einer Handvoll unterschiedlicher Pflanzen besteht und die sollten im Schnitt das erwähnte Kalzium-Phosphor-Verhältnis von ca. 2:1 aufweisen. Zusätzlich sollte man auf jeden Fall eine weitere Kalziumquelle anbieten. Ich empfehle da ganz klar Sepiaschale. Als Ganzes ins Gehege gelegt hat diese noch den Vorteil, dass sich die Schildkröten den Schnabel etwas daran abwätzen können und so die Bildung eines sogenannten Papageienschnabels verhindert wird. Alternativ können auch abgekochte, gemahlene Eierschalen (ohne Haut) oder Algenkalt angeboten werden. Ich persönlich bin aber nicht so der Fan von der Darreichung in Pulverform. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit ganzen Sepiaschalen gemacht und empfehle diese daher ganz klar.
Wie viel Futter braucht eine Schildkröte?
Diese Frage ist nicht so leicht zu beantworten, da es, wie vieles in der Schildkrötenhaltung, von mehreren Faktoren abhängt. In der freien Natur ist es so, dass Griechische Landschildkröten im Frühjahr und im Herbst ein deutlich üppigeres Nahrungsangebot vorfinden als im trockenen Sommer. Gleichzeitig ist es so, dass die Pflanzen bei uns viel saftiger und Gehaltvoller sind. Beide Aspekte sollte man beachten und seinen Schildkröten zum einen im Sommer vermehrt getrocknete Kräuter anbieten und zum anderen hin und wieder das Futter weglassen. Nach Möglichkeit, sollten die Tiere in der Lage sein sich rein aus den Pflanzen im Gehege zu ernähren, ohne zusätzlich gesammeltes Futter angeboten zu bekommen.

