Die richtige Ernährung Griechischer Landschildkröten ist essenziell wichtig für deren Gesundheit. Falsches Futter kann zu Krankheiten oder im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen. Schildkröten können ja bekanntlich über 100 Jahre alt werden, doch um das erreichen zu können, gilt es folgende Regeln zur Ernährung zu beachten:

Grundlegendes zur artgerechten Ernährung Griechischer Landschildkröten

  • Ausschließlich vegetarisch füttern. Kein Fleisch.
  • Abwechslungsreiches Angebot bieten.
  • Ballaststoffreich
  • Mineralstoffreich
  • Kalzium-Phosphor Verhältnis von mindestens 2:1
  • Eiweisarm
  • Kohlenhydratarm
  • Ständig frisches Trinkwasser anbieten
  • Hin und wieder kann ein Diättag eingelegt werden

Wie viel Futter braucht eine Schildkröte?

Diese Frage ist nicht so leicht zu beantworten, da es, wie vieles in der Schildkrötenhaltung, von mehreren Faktoren abhängt. In der freien Natur ist es so, dass Griechische Landschildkröten im Frühjahr und im Herbst ein deutlich üppigeres Nahrungsangebot vorfinden als im trockenen Sommer. Gleichzeitig ist es so, dass die Pflanzen bei uns viel saftiger und Gehaltvoller sind. Beide Aspekte sollte man beachten und seinen Schildkröten zum einen im Sommer vermehrt getrocknete Kräuter anbieten und zum anderen hin und wieder das Futter weglassen. Nach Möglichkeit, sollten die Tiere in der Lage sein sich rein aus den Pflanzen im Gehege zu ernähren, ohne zusätzlich gesammeltes Futter angeboten zu bekommen.

Kalziumversorgung

Schildkröten benötigen viel Kalzium für einen gesunden Knochenbau und einen festen Panzer. Für diesen Zweck sollte der Kalziumanteil in der Nahrung mindestens doppelt so hoch sein wie der Phosphoranteil. Zusätzlich sollte man auf jeden Fall eine weitere Kalziumquelle anbieten. Zum Beispiel kann Sepiaschale am Stück oder gemahlen ins Gehege gelegt werden. Alternativ können auch abgekochte, gemahlene Eierschalen (ohne Haut) angeboten werden.

Griechische Landschildkröte Sepia

Für Schildkröten geeignete Futterpflanzen

Die richtige Ernährung Griechischer Landschildkröten sollte durch Wildkräuter und Wildblumen mit hohem Rohfaseranteil gewährleistet werden. Pflanzen die sich sehr gut eignen sind z.B. Löwenzahn, Spitz- und Breitwegerich, wilde Malve, Rucola und Brennnessel. Aber auch die Blätter und Blüten von Kulturpflanzen wie Glockenblume, Stiefmütterchen und Hibiskus werden gerne gefressen. Der Anteil an Blüten sollte jedoch den geringeren Teil der Nahrung ausmachen. Wichtig ist das Angebot zu variieren und zu mixen und nicht wochenlang immer nur die gleiche Pflanze zu füttern.

Weitere Futterpflanzen sind:

  • Acker-Kratzdistel
  • Acker-Senf
  • Agave
  • Beinwell
  • Duft-Veilchen
  • Feldsalat
  • Echtes Lungenkraut
  • Frauenmantel
  • Ferkelkraut
  • Hirtentäschel
  • Hornveilchen
  • Huflattisch
  • Klatsch-Mohn
  • Knoblauchsrauke
  • Königskerze
  • Kriechender Hahnenfuß
  • Kletten-Labkraut
  • Luzerne
  • Margerite
  • Pfennigkraut
  • Portulak
  • Schafgarbe
  • Spitzwegerich
  • Thymian
  • Weicher Storchschnabel
  • Weinblätter
  • Wiesen-Pippau
  • Wiesenkopf
  • Wiesen-Labkraut
  • Wiesen-Schaumkraut

Salat

Salat wird von vielen verteufelt, und wenn jemand mitbekommt, dass man welchen verfüttert, darf man sich so einiges anhören. Fakt ist: Salat ist nicht giftig und schadet einer Schildkröte erst mal nicht. ABER: Salat besteht fast nur aus Wasser und hat kaum Nährstoffe, die eine Schildkröte braucht. Salat sollte daher nie den Hauptteil der Nahrung ausmachen, kann an extrem heißen Tagen aber gut als Wasserspender dienen.

Für Schildkröten ungeeignetes Futter

Giftige/unbekömmliche Pflanzen

  • Ageratum
  • Eibe
  • Eisenhut
  • Efeu
  • Kohl (alle Sorten)
  • Kreuzkraut
  • Krokusse
  • Rhabarber
  • Schmucklilien
  • Spinat

Obst und Gemüse

Obst Enthält meistens zu viel Säure und jede Menge Zucker. Das Verdauungssystem Griechischer Landschildkröten ist dafür nicht geeignet. Obst sollte daher nur sehr selten und nur in geringen Mengen gefüttert werden. Auf Zitrusfrüchte sollte man komplett verzichten. Mal ein bisschen Melone, Erdbeeren, Tomaten oder etwas Apfel sind in geringen Mengen als Ausnahme jedoch erlaubt. Dabei spreche ich von nicht mehr als 1-2 mal pro Monat. Gemüse enthält zwar weniger Säure als Obst, ist als Hauptfutter jedoch auch ungeeignet. Auch hier gilt, dass hin und wieder kleinere Mengen wie Zucchini oder Möhren verfüttert werden können.

Tierische Produkte

Schnecken und Würmer ziehen sich unsere erwachsenen Tiere ab und zu mal aus der Erde und fressen sie. Auch Tausendfüßler standen schon auf dem Speiseplan. Neulich las ich von einer Schildkröte (allerdings war es keine griechische), die eine Erdkröte verspeist hat. Ab und zu geht das auch klar. Ansonsten ist eiweishaltige Nahrung schädlich. Schnecken und Würmer sollten daher nicht extra gefüttert werden und bei zu hohem Vorkommen aus dem Gehege entfernt werden.

Wurstwaren, Hunde- und Katzenfutter, sowie Milchprodukte sind für Schildkröten strengstens verboten, da absolut ungesund!

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